Interview mit Doris von SCHUND Teil 1

Es muss ca. 1994 gewesen sein, als ich bei Göran in Schweden zum ersten Mal die SCHUND-EP in den Händen hielt! Was ist das denn? SCHUND - nie gehört! Aus Wien, von Anfang der 80er! Ich legte die Platte auf, wow, das ist ja Kult! Total räudiger Dreckspunk mit einer aussergewöhnlichen Sängerin, die Texte auf hochdeutsch (also ohne Dialekt!) sang, die teilweise radikaler waren wie die von SLIME! So eine Deutschpunk-Mucke hatte ich noch nie vorher gehört! Für 77er Punk war es zu derbe, Hardcore war es aber auch nicht! Es war völlig eigenständig und mit nichts vergleichbar, was ich zuvor gehört hatte! Ich nahm mir die 4 Songs auf Tape auf und sie liefen bei mir jahrelang im Autoradio hoch und runter! Einige Jahre später fand ich den auf Ariola/Österreich erschienenen "Heimat bist Du grosser Söhne"-LP-Sampler", wo SCHUND mit dem genialen Song "Chaos" vertreten sind! In der 2. Hälfte der 90er stand ich regelmässig in Kontakt mit Alex aus Wien, der den "Es chaos is die Botschaft"-Sampler zusammenstellte, mit ausschliesslich altem Punk aus Österreich! Ich konnte es kaum erwarten, die zwei bis dahin unveröffentlichten SCHUND-Stücke auf dem Sampler zu hören! Alex besorgte mir auch eine Original SCHUND-EP und ermunterte mich, eine komplette LP von SCHUND zu veröffentlichen, dafür gab er mir 5 alte SCHUND-Tapes, die er von Kodak bekommen hatte! Jetzt brauchte ich nur noch die Sängerin ausfindig zu machen, die angeblich in Hannover wohnen sollte!? Das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen! Über ihren Ex-Ehemann Kodak bekam ich dann ihren Mädchennamen und Geburtsort und telefonierte sämtliche Leute in Braunschweig mit diesem Namen an, bis ich schliesslich ihre Mutter an der Strippe hatte! Der Rest ist mittlerweile Geschichte...fast auf den Tag genau 20 Jahre nach ihren genialen Übungsraumaufnahmen, machte ich in Braunschweig mit Doris SCHUND am 05. Dezember 2001 das folgende Interview:

Warst Du nach SCHUND noch musikalisch aktiv und was machst Du heute?
Doris: Nein, ich war punkmusikalisch nicht mehr aktiv, nur noch unter Dusche oder mit meinen Babys im Kindergarten! Ich bin Erzieherin, in einer Elterninitiative...
Du meintest ja, Du hast Dir einen Job gesucht, wo man...
Doris: Genau, wo man keine Vorgesetzten hat, keine Chefs und keine, die einem was sagen! Wir arbeiten da gleichberechtigt und jeder so, wie er drauf ist! Das ist halt wichtig!
Wer ist da der Träger?
Doris: Die Eltern, die bezahlen das auch! Wir kriegen auch Zuschüsse von der Stadt und haben eine alte Villa und da leben wir mit den Kids! Wir machen alles zusammen, auch immer in Absprache mit den Kids, das ist uns wichtig! Das ist mein Lebensprinzip, dass Du keinen unter Druck setzt und selber nicht unter Druck gesetzt wirst!
Wie alt sind die Kinder?
Doris: Von 1-6 Jahre!
Wie bist Du mit Punk in Berührung gekommen?
Doris (lacht!): Ich bin 1979 mit dem Jugendrotkreuz nach London gefahren, die haben bei uns in der Schule eine günstige Busfahrt angeboten! Das sollte eine Ausbildung für zukünftige Betreuer sein, so für Ferienlager, aber eigentlich wollte ich nur nach London, um die Punks zu sehen! Bin dann mitgefahren, habe dann auch welche gesehen, habe dann auch welche getroffen, allerdings Wiener Punks! So hat sich das dann entwickelt! Irgendwann haben die mich besucht und wir haben die besucht und ich bin dann in Wien hängengeblieben!
Habt Ihr auch Konzerte in London gesehen?
Doris: Leider nicht! Wir waren nur in der "Rocky horror picture show"!
Kannst Du noch ein bisschen mehr erzählen, wie Du den Kodak in London kennengelernt hast?
Doris (lacht!): So eine doofe Geschichte! Wir hatten da ein Hotelzimmer, waren hauptsächlich Mädels und da waren ganz doofe Mädels dabei, die wollten eine Antenne basteln, weil der Fernseher nicht funktionierte, die waren genau neben uns und haben uns total genervt mit ihrem Gekreische! Dann sind meine Freundin und ich rübergegangen, haben gefragt, was hier denn los sei und auf einmal klopfte es an die Tür! Die eine macht auf, knallt die Tür wieder zu und fängt an zu schreien und dann die nächste...ich meinte: "Was ist denn los?" "Ja, da steht ein Punk vor der Tür!" und ich: "Waaas?" Genau darauf habe ich gewartet, aus diesem Grund bin ich hier!" Dann habe ich die Tür aufgemacht und Kodak stand davor! Rudi Rotzig, ich weiss nicht, ob der noch irgendwo existiert, und noch einer! Die waren nach London gefahren, um Platten zu kaufen! Die sind mit leeren Koffern hin und haben Platten und Klamotten gekauft, weil es das sonst nirgendwo gab!
Kodak hat mich dann später ohne Ankündigung bei meinen Eltern in Braunschweig besucht, ich glaube, ich war noch in der Schule! Meine Eltern fanden das zwar nicht gut und waren ziemlich schockiert (lacht!), sind aber sehr höfliche Menschen und haben ihn dann zum Essen eingeladen! Sie haben sich über seine Haarfarbe, seine Frisur und seine Klamotten etwas gewundert!
Das war damals noch nicht mit Iro?!
Doris: Nein, Haare hoch...er war allerdings schon einen Schritt weiter mit bunten Haaren! Dann irgendwelche alten Bundeswehrhosen, Turnschuhe...das ganze Outfit war noch nicht so ausgefallen damals aber eigentlich viel wilder als dieses hochgestylte mit den 1000 Nieten, was dann später kam! Meine Eltern haben sich mit ihm unterhalten und gesagt, der ist eigentlich ganz nett, sieht aber ziemlich chaotisch aus, deshalb ist er nicht der richtige Umgang für Dich! Fand ich nicht! (lacht!)
Hat er Dich direkt nach Wien mitgenommen oder bist Du später geflüchtet?
Doris: Nein, ich hab erst meine Schule fertiggemacht, hab dann aber keine Lehrstelle bekommen, damals war absoluter Lehrstellenmangel! Ich wollte Tischlerin oder Goldschmiedin werden! Sie haben zu mir gesagt: Du kannst Verkäuferin oder Friseuse werden oder ins Büro gehen! Da habe ich gesagt: "Nee, will ich nicht!" Dann will ich mir lieber die Welt angucken, hab meine Sachen gepackt und bin nach Wien gefahren!
Kodak's Eltern hatten auch entsprechend Platz und waren auch sehr grosszügige Menschen, finanziell und auch vom Kopf her, für ein paar Wochen bin ich dann da einfach eingezogen...(lacht!), die waren auch ziemlich begeistert von mir, die Ma hatte einen kleinen Hund, der war essensgestört, ist total auf mich abgefahren, immer wenn er mich gesehen hat, hat er gefressen und damit hatten sie mich ins Herz geschlossen! Egal für wie lange ich da wohnen wollte (lacht!)!
Welche Erfahrungen hast Du mit Punk vorher in Braunschweig gemacht? Kanntest Du so alte Bands wie DAILY TERROR?
Doris: Nee, überhaupt nicht! Das war Ende der 70er Jahre und da schwappte es ja gerade erst von England rüber! Ich wusste wie die Leute aussehen und manchmal haste welche auf der Strasse gesehen, aber ich hätte die nie angesprochen, zu Bands hatte man schon gar keinen Kontakt! Zu Konzerten hätte ich mich damals gar nicht hingetraut, so wie ich damals drauf war!
Du hast mir vorhin ein altes Foto aus der Braunschweiger Zeit gezeigt, wo Du mit selbstgemachten Buttons drauf bist, aber sonst noch ganz normal aussiehst!
Doris: Die anderen waren Mitschülerinnen, wir haben uns immer mit Filzstiften die Haare angemalt, denn es gab ja die Farben nicht (lacht!) und haben schon rausgekehrt, dass wir anders sind, besonders nach dem London-Aufenthalt! Es waren eher normale Leute, die aber mehr wissen wollten und grob in die Punk-Richtung liefen, aber nur wir für uns untereinander!
Welche Bands kanntest Du damals und kanntest Du Punk aus dem Radio?
Doris: Ja, damals gab es die internationale Hitparade mit Wolf-Dieter Stubel oder so ähnlich, die haben immer die Hits gebracht und da haben sie auch mal die SEX PISTOLS gespielt!
Dann vielleicht noch CLASH und SHAM 69!
Und dann direkt in die Wiener Punk-Szene! Was genau war in Wien die GAGA?
Doris: Das war ein Riesen-Wohnblock, es waren vier Strassen drumherum, es gab ein Tor, das immer zu war, aber es war immer eine Tür offen, so dass man da rein kam! Da gab es so viele Sachen - als ich das erste Mal da hinkam, waren da noch mehr alternative Leute drin - am Anfang gab es da eine Tischlerei, eine Schusterei, einen Hausmaurer, der die Wände gepflegt hat, eine Konzerthalle, Proberäume dahinter, das waren alles Profis, gute Musiker!
War die GAGA unabhängig oder von der Stadt finanziert?
Doris: Es war von der Stadt subventioniert! Die haben uns die Heizung bezahlt, Telefon, Strom und Wasser! Ich weiss gar nicht, warum sie das überhaupt getan haben? Na gut, wir waren sehr kreativ da und als die alten Leute noch da waren, diese Hippies, die hatten da auch eine Schule, eine Kindergruppe und haben auch jede Menge politische Arbeit dort gemacht! Es waren so viele Dinge in diesem Haus vereint, dass es wie eine kleine Stadt war!
Es gab drei Kneipen, am Anfang nur zwei! Es war ein riesiges Haus!
Steht das eigentlich heute noch?
Doris: Nein, sie haben es gleich abgerissen, nachdem sie uns rausgeworfen haben und einen Glasbunker hingebaut
Wofür steht denn der Name GAGA?
Doris: Gassergasse!! Um das Haus waren ja wie gesagt vier Strassen, die Adresse war Gassergasse 1! GAGA war die Abkürzung!
Warst Du dort auch politisch aktiv?
Doris: Punk war ja eigentlich nicht politisch! Dass wir keine Nazis waren, war klar! Wir wollten ja eigentlich nichts, unser Motto war: "No future"! Wenn Du Politik machst, dann willst Du eine Zukunft haben! Wir waren natürlich auf Demos immer dabei, das haben wir durch die älteren Leute im Haus erfahren, die politisch sehr engagiert waren! Die haben gesagt, hier ist eine Demo gegen Panzer in Chile, geht mal mit! Da haben sie uns fotografiert und Karteien angelegt, das haben wir später erfahren! Es wurden bei uns ganz oft Razzien durchgeführt, weil sie gedacht haben, irgendwomit kriegen sie uns, denn sie wollten uns nicht mehr haben! Die Bürgermeisterin damals wollte uns aber haben - dieses ganze Zentrum (die GAGA, der Verf.) - sie hat gesagt, das sei kulturell total wichtig!
Wie hiess die Bürgermeisterin?
Doris: Weiss ich nicht mehr, wahrscheinlich von der SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs)! Die haben immer versucht, da einen Hebel anzusetzen, da gebe es Drogen, Leute, die gesucht werden, treffen sich da, aber komischerweise durften da keine Bullen rein! Ich weiss auch nicht warum, aber die durften da nicht einfach rein, sondern mussten einen Grund haben! Den hatten sie ab und zu! Die sind dann einfach mit Hunden gekommen und Hände hoch, "Adler machen", jetzt Kontrolle....dann haben sie mal bei uns in der Waschmaschine Haschisch gefunden, das haben sie selbst reingelegt und haha, da haben wir uns einen Spass draus gemacht! So haben wir erfahren, dass sie uns ständig kontrolliert haben, egal, ob wir in der Stadt gesessen haben oder auf einer Demo waren! Wir waren immer die Schlechten für die!

Wann bist Du nach Wien gekommen?
Doris: Ich glaube `79 bin ich das erste Mal hingefahren und direkt geblieben bin ich im Sommer `80, denn da hatte ich meine Schule beendet!
Hast Du in Wien gearbeitet?
Doris: Nein! Als ich in der GAGA gelebt habe, haben wir uns unten ein Zimmer zurechtgemacht, da haben wir gewohnt! Wir brauchten keine Miete und keinen Strom zahlen! Wir haben nur den Müll rausgeräumt und einen neuen Fussboden reingemacht, Schränke reingestellt etc., so dass wir drin wohnen konnten! Dann haben wir eine Punk-Kneipe aufgemacht! Da haben wir einen alten Raum zurechtgemacht, den keiner haben wollte, weil er ein Glasdach hatte, das teilweise kaputt war! Uns war das aber egal! Irgendwo haben wir Möbel gefunden und wurden sogar von einer Brauerei und einer Weinfirma beliefert! Ich weiss nicht mehr, wer mit denen verhandelt hat, erst war es nur ein Punktreff, es gab nur `nen Kasten Bier und ein paar Flaschen Cola und dann wurde es richtig professionell mit `ner Theke gemacht! Da kamen sogar Touris hin, hi, da gibt es so `ne Punkkneipe, normale Leute aber auch Huren mit ihren Typen - alle möglichen gemischten Leute! Es war immer eine sehr nette Gesellschaft da, aber wenn ich da heute drüber nachdenke, es hatte keiner von uns eine Erlaubnis, dort irgendetwas auszuschenken! Wir haben sogar gekocht, Sandwiches verkauft und alles mögliche! Die Leute haben da auch gerne gegessen (lacht!), weil es nicht so vorschriftsmässig war!
So habt Ihr etwas Geld übergehabt, um Euch auch selbst etwas zu essen zu kaufen!
Doris: Ja...im Grunde brauchten wir nur Geld für Zigaretten - ich kann jetzt nur von mir reden - Getränke und Essen gab es in der GAGA, zwar immer nur Toast (lacht!), aber man konnte da gut leben!
Wann und wie kam es zur Gründung von SCHUND?
Doris: Ich bin irgendwann mal mit Kodak in die GAGA gegangen und SCHUND gab es schon: Bobby, Stefan und Harry! Die suchten eine Sängerin und haben mich ganz spontan angesprochen - wir kannten uns noch gar nicht - und gesagt: "Du redest hochdeutsch, Dich hätten wir gerne als Sängerin!" Dann ich habe gesagt: "Ich weiss gar nicht, ob ich das kann!" Ich wusste zwar, dass ich singen kann, aber ob ich das auf der Bühne alles machen kann?..."Na gut, wir probieren das mal!" Kodak hatte schon immer mit Musik und Technik zu tun und hat das Ganze forciert: "Los, das machen wir mal, ich helfe Euch auch mit Aufnahmen!" So ist das entstanden!
Kodak hat mir erzählt, Du hättest nicht nur die Texte geschrieben, sondern auch auf die Musik eingewirkt!
Doris: Ich konnte gar kein Instrument spielen, ich habe dann später Schlagzeug geübt! Der Harry war ein super Schlagzeuger und hat mir ein paar Sachen beigebracht! Die Profimusiker aus dem anderen Proberaum kamen immer an und meinten, du spielst ganz gut, aber ich habe nur so für mich gespielt!
Du hast `nen Text angebracht und dann habt Ihr zusammen das Lied fertiggemacht?
Doris: Musik hatten sie schon ein bisschen was da, aber wie das genau war mit den Liedern, weiss ich nicht mehr, aber ich glaube, die Musik haben mehr die Jungs gemacht!
Du meintest vorhin, SLIME wären auch ein Einfluss für Euch gewesen, textlich und musikalisch!?
Doris: Ja, mit Sicherheit! Die waren aus Deutschland und waren schon wer, daran haben wir uns natürlich orientiert!
Die erste SLIME-LP lief in Eurer Punk-Kneipe bestimmt rauf und runter?
Doris: Ja, klar!
Erzähl doch mal die Geschichte, wo Ihr auf das SLIME-Konzert gegangen seid!
Doris: Ach ja, in der Arena! Die Arena war früher auch ein ganzer Stadtteil, der von Hippies und Freaks besetzt wurde!
Die Arena gibt es heute noch! Da sind heute noch viele Punk-Konzerte, in der Kneipe, Open-Air oder in diesem Riesen-Laden!
Doris: Ja, echt!? Als ich damals das erste Mal da war, haben da noch ganz viele von den Freaks gewohnt und haben das verteidigt und wollten glaube ich auch nicht unbedingt, dass da so viele Punks sind! Es war schon so'n bisschen separat, aber dann haben sie uns irgendwann einen Raum gegeben und wir haben dort mit Panza zusammen unsere erste Punkkneipe gemacht! Panza hatte die Idee und auch Ideen, wie man das gestalten kann! Das war ein fensterloser Raum, total hoch, und keiner konnte etwas mit diesem Raum anfangen! Wir haben nachts unsere Lagerfeuer davor gemacht und erprobt, wie denn Mollies funktionieren! Das konnte man da alles machen, denn da war ja weiter keiner!
Da habt Ihr also so eine Punkkneipe wie in der GAGA aufgezogen?
Doris: Ja, aber irgendwann haben sie uns rausgeschmissen oder wir sind gegangen, weil es dann die GAGA gab und wir dorthin übergesiedelt sind! Irgendwann haben das dann Rocker übernommen, haben die ganze Kneipe neu eingerichtet und wollten für die Konzerte natürlich auch Kohle sehen! SLIME war angesagt und wir haben nicht eingesehen, dass wir dafür zahlen und haben versucht, durch die Rockerbarrieren durchzukommen (lacht!) und irgendwann kam der SLIME-Sänger und hat gesagt: "Das ist okay, lasst die Leute rein! Wir spielen hier nicht vor drei Leuten, die Eintritt gezahlt haben! Die Leute müssen das hören, für die machen wir die Musik!" Da waren die Rocker zwar sauer aber haben Ihr Okay gegeben!
Waren da nicht viele Besucher bei dem SLIME-Konzert?
Doris: Es waren schon einige da, auch andere Leute, nicht unbedingt Punks, die auch bezahlt haben!
Und der Sänger hat Euch reingeholt, weil Ihr Punks wart!
Doris: Ja, das war unter Kollegen (lacht!)!
Jetzt wieder zu SCHUND! Seid Ihr nur in Wien aufgetreten?
Doris: Nein, wir sind auch einmal irgendwo im Burgenland aufgetreten! Das war ein Benefiz-Konzert für Kinder, ich weiss nicht mehr, ob es Kinder aus Kriegsgebieten waren oder einfach nur für Kinder, die krank sind? Die haben uns eingeladen, das war auch kein Punkschuppen, sondern ein Konzertraum und wir haben da Hotelzimmer bekommen für die Nacht und Essen und Getränke frei, sowas war uns noch nie passiert! Unser Schlagzeuger, Harry Hanomag, hat das Ding gefahren, Plane hoch, alle Punks rein und ab, von Wien da hingefahren! Und die waren total begeistert von uns und haben gedacht, wir wären Profis - keine Ahnung - da waren kaum Punks aus dem Burgenland da, mehr ganz normale Leute, die völlig begeistert waren! Nach dem Konzert kam ein Typ an, der hat bei der Blues-Band YAHOO (?) gespielt und hat mich gefragt, ob sie als Vorgruppe auftreten können, wenn wir mal wieder ein Konzert geben (lacht!)? Wir haben uns so amüsiert: "Was wollt Ihr denn von uns? Ihr macht doch total perfekte Musik!" Eigentlich müsste es umgekehrt sein...aber es war wohl zu der Zeit so, dass die auf uns abgefahren sind! Dabei haben wir manchmal gar nicht richtig gespielt, da einer schon wieder an seinem Instrument eingeschlafen war (lacht!)! Das war schon eine verrückte Zeit!
War da bei dem Konzert im Burgenland richtig Pogo?
Doris: Wir hatten ja alle Leute mitgenommen, der ganze LKW voll, 30 Leute vielleicht! Die Leute sassen ganz eng aneinandergepresst auf der Ladefläche - unter der Plane! Als wir dann auf dem Parkplatz ankamen, Plane hoch, die ganzen Punks sprangen raus und die Leute haben sich erstmal gewundert!
Mit welchen anderen alten österreichischen Kult-Bands habt Ihr zusammen gespielt?
Doris: KLEENEX AKTIV vielleicht, DEAD NITTELS, den Rest weiss ich nicht mehr so genau!
Wie kam es zu dem Talentwettbewerb im Popodrom, wo Ihr mitgemacht habt?
Doris: Ich glaub, das hat Kodak organisiert! Da gab es einen Aufruf in der Zeitung: Junge Bands, macht mit, das ist ein Bandwettbewerb und Ihr könnt was gewinnen. Kodak hat gesagt, da gehen wir hin! Wir wollten auch, dass mehr Leute sehen, was SCHUND ist und was Punk ist! Wir wurden auch angenommen und haben dann da ein bisschen gespielt! Da war natürlich auch ein gemischtes Publikum, mit Sitzen, Tischen und Stühlen...die flogen dann auch, als wir aufgetreten sind! (wir lachen uns kaputt!) Da hatten die natürlich überhaupt nicht mit gerechnet! Dann kam der Typ vom Mischpult und hat mich angemacht, ich würde ihm mit meiner fürchterlichen Stimme seine Boxen sprengen und wir sollten mal da weggehen! Der war stinksauer! Wir haben gedacht, wir haben doch nur einen normalen Gig gehabt, was wollen denn die Leute? Sie haben uns doch angenommen als Punk-Band! Ein paar Tage später stellte sich heraus, dass wir den dritten Platz gemacht hätten! Also waren wir doch nicht so schlecht und das Publikum hatte sich mal wieder für uns entschieden - trotz der kaputten Möbel! (lacht!)
Ihr habt ein Lied, wo es um das Verhältnis zu Münchner Punks geht! Es gab Verbindungen zu ZSD, von denen welche bei der Wiener Punk-Band MASSAKER mitgespielt haben! Wie war denn das Verhältnis zu den Münchner Punks?
Doris: Die haben wir irgendwo mal kennengelernt oder sie sind mal nach Wien gekommen und dann haben sich da richtige Freundschaften entwickelt! Mit den ZSD waren wir ziemlich eng befreundet, wenn wir in München waren, dann haben wir bei denen gewohnt! Die wollten uns auch nach München holen, es gab so eine Veranstaltung mit A...im "Milb" war ich auch, aber das war noch vor SCHUND! In einer Eckkneipe haben sie jeden Mittwoch Heino-Mucke gespielt und die Punks sind total ausgerastet (lacht!)! Aber das mit A..., das wurde doch manchmal im Fernsehen übertragen!
Ach, Alabama-Halle, da gibt es auch Videos von den Festivals mit den ganzen Münchner Bands wie MARIONETZ, ZSD etc.
Doris: Die wollten, dass wir da auftreten, aber das hat sich irgendwie nicht ergeben!
Schade! Aber Ihr wart öfter in München und habt auch ZSD gesehen...
Doris: Wir waren oft in Ampermoching, diese Kneipe hinter München auf'm Dorf! Die haben auch sehr gute Konzerte gemacht, da haben wir auch GBH gesehen und ich weiss nicht was noch alles...es war immer sehr schwierig, dahin zu kommen: Du musstest mit der U-Bahn... hinter Dachau noch kilometerweit und dann war da nur ein Dorf mit `ner Telefonzelle und da stand immer eingeritzt: "Shuttle nach Ampermoching...", dann musstest Du da anrufen und es kam so ein Typ mit `nem Bus an und hat alle eingesackt und der hat auch alle wieder zurückgefahren! Das war echt klasse!
Seid Ihr von Wien nach München mit dem Zug gefahren?
Doris: Ja, oder getrampt! Je nachdem, wer mit wollte, bei manchen war es schwierig, die beim Trampen mitzunehmen! Die wollte keiner haben! (lacht!)
Die zu wild aussahen!
Doris: Genau!
Es war also ein freundschaftliches Verhältnis, wie in dem Lied "DÖF" beschrieben, das war nicht ironisch gemeint!?
Doris: Nein, das war wirklich so! Wir haben uns auch oft in London getroffen, auf der King's Road gab's einen kleinen Platz und im Sommer hast Du da alle Leute wieder getroffen, wenn Du mal die Chance hattest, dahin zu kommen! Da waren auch immer die Münchner und es war immer witzig, weiste, Du triffst dich aus verschiedenen Ländern in einem dritten Land auf irgendeinem Platz!
London war damals immer noch Punk?
Doris: Es gab die Geschäfte, Du konntest die Haarfarben kaufen und die Klamotten! Ich meine, das konnten wir nicht, wir sind da immer mit einem Billigticket hingefahren und haben immer nur bei Punks übernachtet, die wir auf der Strasse getroffen haben! Die haben uns mit in Squats genommen, haben sich total gefreut, dass wir da waren! Das waren immer nur so Kurzfreundschaften, aber total herzlich! Einmal haben wir mit denen sogar in einem Reichenviertel die Mülltonnen geplündert!!! Weil wir nichts zu essen hatten, haben wir mit denen aus der Mülltonne gegessen - das war sehr eindrucksvoll, echt! Sehr schön...

Und Ihr seit den weiten Weg von Wien nach London mit dem Bus gefahren?
Doris: Nein, mit dem Zug, das hiess damals Transalpinoticket: Wenn man unter 26 war, hat das weniger gekostet! Da sind wir immer mit losgefahren!
(Dann sprachen wir über die Holidays in the sun-Festivals in England und kamen auf die Reunion der SEX PISTOLS zu sprechen!) Von denen habe ich meine Lederjacke (lacht!)!
Erzähl doch mal diese unglaubliche Geschichte, da hat vorhin schon Dein Sohn...
Doris: Leider nicht von SID VICIOUS, sondern von dem Gitarristen!
Steve Jones!
Doris: Ja, genau! Und zwar hatte Kodak einen Freund, der hiess Dave Wilkinson, der hatte mit den ganzen Leuten zu tun! Der war gar kein Punk, sah ganz normal aus, hing aber immer bei den SHAM 69 rum und auch mit den SEX PISTOLS! Der Steve Jones hatte wohl irgendwann kein Geld und hatte diese Jacke einem von SHAM 69 verkauft, dann hatte der wiederum irgendwann kein Geld mehr und dann hat der Dave die Jacke gekauft! Dann hat er die dem Kodak mitgebracht, aber die war ihm zu klein und auch total schrottig gemacht, so dass mir Kodak diese Jacke gegeben hat mit dieser Geschichte dazu! Da hab ich gesagt, das glaube ich ja nicht, das klingt sehr unglaubwürdig, aber heute glaube ich, dass es einfach so war, die hatten alle noch nicht so viel Geld! Die Lederjacke habe ich immer noch im Schrank!
Is ja irre! Und der Kodak kennt die Leute von SHAM 69?
Doris: Nein, nur den Dave! Der kam ab und zu mal nach Wien und hat Kodak besucht!
Eure EP soll ja mit einem Sony-Walkman im Übungsraum aufgenommen worden sein?? Wie lief das ab?
Doris: Die Jungs haben gespielt und Kodak hat das auf ein Tape aufgenommen! Kodak hatte im Zimmer - damals haben wir noch zusammen gewohnt - eine Riesenanlage, alles vom feinsten zur damaligen Zeit! Er hat sich immer mit Musik beschäftigt und hat gesagt, wir machen das so: Wir tun dieses Tape da in die Maschine rein und Du singst da drüber! Das haben wir dann gemacht und auf Grund der Tatsache versteht man mich da auch!
Es war Mehrspursystem!
Doris: Ja, und dann hat er noch diesen Hall eingebaut!
Bei "Chaos", das kommt sehr gut! Aber wie meint er das, dass er die Songs mit einem Sony-Walkman aufgenommen und dann auf Vierspur überspielt hat? Das Ding einfach in den Raum gestellt?
Doris: Ja, das hat er so gemacht! Wir haben erst gedacht, die Musik hört sich natürlich sehr verwaschen an, als ob Du auf der Baustelle was aufnimmst! Wir dachten aber, das hört sich eigentlich total gut an!
Auf jeden Fall sehr authentisch, ein bisschen krachiger...
Doris: Ja (lacht!)! Für Punk-Sound war es wirklich klasse! Ich muss immer wieder sagen, Harry war wirklich ein super Schlagzeuger! Bobby war auch klasse und Stefan auch, aber das waren irgendwelche Jungs, die ein Instrument in der Hand hatten! Da gibt es diesen schönen Spruch: "Wenn Du drei Akkorde kannst, gründe eine Punk-Band!" Das haben wir so gemacht! (lacht!)
Ihr habt die SCHUND-EP selber rausgebracht oder wer hat das in die Hand genommen?
Doris: Ja, wir haben die selber rausgebracht! Das war auch ein dummer Zufall: Wir hatten einen Unfall mit `nem Moped, da hat mich einer angefahren und dann haben die Eltern von Kodak - die hatten sehr gute Beziehungen - gesagt: "Du bekommst jetzt den besten Anwalt von ganz Wien und wir holen Kohle raus für Dich!" Der Typ hat sich geweigert, obwohl er ein Stoppschild überfahren hatte! Es war eindeutig seine Schuld und ich lag ziemlich lange im Krankenhaus! Der Anwalt hat vielleicht 40.000 Schilling für mich als Schmerzensgeld rausgeholt, das war ziemlich viel für meine Verhältnisse! Wenn Du Punk bist und kostenlos wohnst, ist das eine Menge Geld! Was willste denn damit machen, scheisse ne? Da habe ich gesagt: "Der einzige Wunsch, den ich habe, ist `ne Platte zu machen!" Dann sind wir zu der Plattenfirma (meint wahrscheinlich das Presswerk!) ausserhalb von Wien gefahren und haben gesagt: "Wir wollen selber eine kleine Menge Platten pressen!" Die haben uns auch sehr ernst genommen und nett behandelt, das werde ich nie vergessen! Da war so eine alte Lady, die hiess Frau Dolezal, die hat gesagt, ja, 500 Stück, machen wir, alles klar und die Tapes, wunderbar! Die Qualität ist zwar na ja, aber machen wir!
Cover brauchten wir natürlich auch und dann haben wir zu den Platten weisse Cover gekriegt! In der GAGA gab es eine Siebdruckwerkstatt, der Typ hat mir eine Siebdruckvorlage gemacht und ich hab dann bei Eiseskälte in dieser Werkstatt gestanden und die Cover selber gedruckt! Das war's und dann haben wir versucht, das Ding zu verkaufen! (lacht!)
Es sind ja nicht alle Platten in Umlauf gekommen!
Doris: Nee, überhaupt nicht! Wir hatten diese Stapel irgendwo im Wohnzimmer in der Ecke rumstehen und haben gesagt: "Wir brauchen Geld!" Wir sind nachts auf die Kärntner Str. gegangen - da laufen keine Punks rum - und haben versucht, trotzdem die Platten zu verkaufen! Auch für unter Preis, denn wir haben gesagt, was sollen wir damit, die Leute sollen das hören! Das Geld ist eh schon weg, meinetwegen sollen sie es auch für weniger haben, dass wir wenigstens so ein bisschen davon leben können, als Punk brauchste ja nicht viel, ein Brötchen am Tag!
Wir haben alle Leute aktiviert, die hatten aber alle schon so `ne Platte und Geld hatte sowieso keiner! Es war wirklich nur so'n Szene-Teil!
Ihr seid also in eine Einkaufsstrasse gegangen und habt normale Leute angesprochen, ob sie Eure Platte kaufen wollen? Und da haben einige dann die SCHUND-EP gekauft?
Doris: Wenige (lacht!)!
Gab es denn keine Plattenläden, die Eure EP verkauft haben?
Doris: Ich weiss nicht, ob ich das jetzt verwechsle? Es gab in der Judengasse `nen Punkladen, das "Danger", aber ich weiss nicht, ob das vor der SCHUND-Zeit war? Da gab es Armeeklamotten, manchmal auch Nietengürtel oder Punkzubehör, was man so braucht! Es kann sein, dass wir die Platte auch solchen Leuten angeboten haben, sie zu verkaufen! Der Panza hat im U4 als DJ aufgelegt und da haben wir die Platte an der Garderobe ausgelegt, damit alle Leute, die ihre Mäntel abgeben, vielleicht diese Platte kaufen! So haben wir es halt probiert!
Aber ins Ausland sind kaum Platten gegangen!?
Doris: Nee, mein Bruder, der hier in Braunschweig immer noch gewohnt hat und noch wohnt, hat eine gekriegt als mein Bruder aber sonst glaube ich keiner!
Habt Ihr nicht ein paar Platten mit nach München genommen, wenn Ihr dorthin gefahren seid?
Doris: Ich glaube schon, dass dort auch ein paar Leute Platten haben! Aber es waren immer nur so ein paar, die 500 haben wir nicht verkauft!
Habt Ihr nach London welche mitgenommen?
Doris: Nein! (lacht!)
Wusstest Du, dass von Eurer Platte zwei verschiedene Cover existieren?
Doris: Das Bild kenne ich, aber das hab ich nicht gemacht! Ich weiss nicht, wer das gemacht hat?
Vielleicht der Kodak!?
Doris: Kann sein!
Ihr seid mit dem Stück "Chaos" auf diesem Ariola-Sampler "Heimat bist du grosser Söhne" vertreten - für eine Punk-Band mit krassen Texten etwas ungewöhnlich - wie kamt Ihr auf diesen Sampler? Ausser SCHUND + KLEENEX AKTIV sind dort ja keine Punk-Bands vertreten!
Doris: Ja, wenn ich mir jetzt diesen Aufkleber hier angucke - da steht ja "Panza-Platte" drauf - das hatte was mit Panza, Kodak und diesen Leuten zu tun, die ganz viel gemacht haben, aber nie in einer Band gespielt haben! Die haben das irgendwie ins Leben gerufen, ich weiss nicht, ob da einer an die rangetreten ist oder ob die gesagt haben, wir machen einen Sampler, wollt Ihr oder wollt Ihr nicht? Wir waren sogar für ein Jahr bei Ariola unter Vertrag! Und ich hab nicht mal so einen Sampler abgekriegt! (lacht!)
Du warst doch noch in Wien, als der Sampler rauskam!
Doris: Ja, ich weiss auch nicht mehr, warum nicht? Dadurch sind wir aber auch noch bekannter geworden, weil auf dem Sampler noch mehr Bands drauf sind und die Leute kauften eher den Sampler als eine SCHUND-EP! Der Sampler hatte eine höhere Auflage als unsere EP, aber wieviel genau, das weiss nur Kodak! Wir haben für den Sampler auch keine extra Aufnahme gemacht, das Stück stammt aus der Aufnahmesession für die EP und die Bänder hatte Kodak! Deshalb habe ich auch kein Exemplar bekommen, denn das war in der Zeit, als ich mit Kodak nicht mehr so viel zu tun hatte! Der hat immer alles gemanagt und dann "hier, übrigens", deshalb bin ich auch nicht mit auf dem Foto drauf, was mich damals sehr geärgert hat, sondern einfach nur meine Stimme! Aber es war okay!
Wer hat die Stücke für die EP ausgesucht? Und das "Chaos" für den Sampler?
Doris: Das "Chaos" für den Sampler müssen Kodak oder Panza gemacht haben und für die EP, das haben wir selber so entschieden, weil das die gängigen Lieder waren, die wir auch wirklich konnten! In jedem Zustand! Und die auch immer wieder verlangt wurden von den Leuten! Die kriegen wir gut hin und die hören sich auch gut an - die nehmen wir einfach! (lacht!) Ich weiss gar nicht, wieviele Lieder wir insgesamt hatten?
Warum haben sich SCHUND dann relativ schnell aufgelöst und wann war das?
Doris: Das weiss ich nicht genau, irgendwann `82!? Ich glaube, der Grund war, dass Stefan, unser Bassist, aufgehört hat! Ich weiss auch nicht mehr genau, ob der nicht vielleicht zu den Skins übergewechselt ist, ich will ihn hier jetzt nicht verleumden, aber ich glaube, das war so! Dann hatten wir lange Zeit keinen Bassisten und Harry hatte noch tausend andere Sachen zu tun und hat glaube ich auch noch bei einer anderen Band gespielt, so dass letztendlich nur noch Bobby und ich "die Macher" waren und alleine konnten wir nicht viel anfangen! Der Michel wollte dann bei uns als Bassist einsteigen, aber das hat dann alles nicht mehr hingehauen! Irgendwie gab es dann auch Streitigkeiten, wie wir die Musik machen oder wir kamen überhaupt nicht mehr auf gute neue Ideen, auf neue Lieder, so ist es dann irgendwie gestorben!
Dann wollte Dich doch noch eine Band als Schlagzeugerin haben!
Doris: Ja, ich weiss gar nicht mehr wie die hiessen! Das waren auch so junge Punks, die aber nicht in der Szene waren, in der wir waren! Die kamen von ausserhalb und haben gesagt, wir haben Instrumente, wir haben alles da, Du sollst bei uns Schlagzeug spielen! Ähnlich wie bei SCHUND mit dem Singen! Ich hab gesagt, so gut kann ich ja doch nicht spielen, und dann kam ich da hin: Das war die Waschküche von irgendeiner Oma - die wohnten in einem kleinen Häuschen - und da stand nur eine Basstrommel! Dann lagen noch ein paar Einzelteile rum und damit sollte ich irgendwie spielen! Da habe ich gesagt: "Nee Leute, das ist mir echt zu doof!" Ich hatte auch nicht so das Gefühl, das daraus etwas werden könnte!
Hatten die schon Musik vorbereitet?
Doris: Die hatten wohl so ein paar Songs, aber auch keinen Sänger! Ich habe gesagt: "Singen tue ich nicht mehr, das ist nur SCHUND!" Das funktionierte auch nicht, die wohnten auch zu weit weg!

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